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Ohne Hoffnung droht vielen die Kriminalitaet

Wissenschaftler: Nationalitaet ist ohne Bedeutung

Von unserem Redakteur Andreas Damm

Die besondere Schwierigkeit fuer auslaendische Jugendliche, so stimmen Fachleute ueberein, liege in der vergleichsweise schlechteren Schul- und Berufsausbildung. In Zeiten einer ohnehin hohen Jugendarbeitslosigkeit haetten sie auf dem Arbeitsmarkt noch geringere Chancen als ihre deutschen Mitbewerber. Fuer Sozialwissenschaftler gelten junge Menschen mit geringer beruflicher Perspektive und mangelnder Integration als besonders anfaellig fuer Straftaten. "Bei Jugendlichen, die eine schlechte Langzeitperspektive haben und keine Hoffnung, sozial Fuss zu fassen, ist das Risiko groesser", sagt der Koelner Kriminologe Prof.Michael Walter. Zu beobachten sei eine erhoehte Strassenkriminalitaet, also Eigentumsdelikte und Koerperverletzung. "Das Faktum auslaendisch fuer sich genommen ist kriminologisch nicht relevant", betont der Wissenschaftler. Es komme immer auf den sozialen Hintergrund und die Integrationsperspektive an. Gefaehrdet seien Jugendliche mit "gewissen Eingliederungsschwierigkeiten".

In den frueheren Industriezentren Kalk und Muelheim, wo ueberdurchschnittlich viele auslaendische Familien leben und die Arbeitslosigkeit hoeher ist als irgendwo sonst in Koeln, erleben Sozialarbeiter alltaeglich die Misere. Der Chef des Bezirksamtes Kalk, Karl Heinz Schumacher, beobachtet "in verstaerktem Masse auslaendische Jugendliche, die keinen qualifizierten Schulabschluss haben". Viel zuwenig Eltern und Jugendliche kennen die Beratungsmoeglichkeiten, die die Stadt und andere Institutionen anbieten.

Muehsam versuchen Lehrer und soziale Dienste, die auslaendischen Eltern und Jugendlichen davon zu ueberzeugen, wie wichtig Schulabschluss und Berufsausbildung sind. "Wir muessen Ueberzeugungsarbeit leisten", sagt Michael Mueller, Fachbereichsleiter fuer Jugend und Familie beim Bezirksamt Muelheim. Eine Antwort, die seine Kollegen haeufig zu hoeren bekommen, wenn sie bei Eltern fuer eine Ausbildung werben: "Wozu denn? Der bekommt doch hinterher sowieso keine Arbeit." Wer die Hauptschule vorzeitig oder mit schlechtem Abschluss verlaesst, weiss Matthias Marienfeld vom Jugendzentrum Don-Bosco-Club, "hat von vornherein schlechte Karten".

Koelner Stadt-Anzeiger, 6.Februar 1998, Seite 9.


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